7. Tag Jerusalem – Bethlehem – Tel Aviv

Heute werden wir in Jerusalem das israelische Parlament, das israelische Museum und vor allem das Yas Vashem besuchen. Dann werden wir auch noch nach Bethlehem fahren, wo nach biblischer Überlieferung in einer Grotte Jesus geboren wurde.

Der Besuch der „Knesset“ (israelisches Parlament) ist soweit interessant, da hier wichtige und oft heftige Diskussionen und politische Entscheide gefällt wurden, die dann auch die ganze Welt beeinflusst haben. Leider konnten wir nicht ins Inner des Hauses da keine Debatten stattfanden. Es ist ein schlichter flacher Zweckbau (Josef Klarwein 1960-66, bezahlt von der Familie Rothschild). Vor dem Gebäude ein grossen eingezäunter Platz mit grauen Platten und gepflegten Rasenflächen. Gegenüber der Eingänge steht eine übergrosse Menora.

Unweit der „Knesset“ steht das im Jahre 1965 erbaute Nationalmuseum Israels. Ein riesiger Gebäudekomplex aus weissem Stein und Glas mit einer grossen Gartenanlage. In verschiedenen Gebäuden werden Kunst, prähistorische, biblische und islamische Gegenstände ausgestellt. Besonders eindrucksvoll ist der berühmte „Shrine of the Book“. Hier befinden sich die 1947 in Qumran am Toten Meer gefundene Schriftrollen mit dem ältesten Bibeltext aus dem Buch „Jesaja“. Interessant ist auch das Open-Air-Modell Jerusalems (Massstab 1:50) zur Zeit der Römer um 66 n. Chr.

Yad Vashem Nationale Gedenkstätte, die an die Ermordung von 6. Mio. europäischer Juden durch die Nationalsozialisten während des 2. Weltkrieges erinnert. Die Anlage ist schlicht aber sehr sehr eindrucksvoll gestaltet. Die Denkmäler im Yad Vashem beginnen mit der „Allee der Gerechten unter den Völkern“. Für jeden der zu dieser Zeit Juden gerettet hat, wurde ein Baum gepflanzt. Die „Halle der Erinnerung“ mit der Gedenkflamme für Opfer des Holocaust. Das „Denkmal an die Deportierten“. Das „Denkmal an die Kinder“ die im 2. Weltkrieg ermordet wurden ist genial gemacht. Der Rundgang der Gedenkstätte ist komplett verspiegelt und reflektiert das Licht von fünf Kerzen. Durch die tausendfache Spiegelung dieser fünf Lichter wird eine enorme Größe im Raum erzeugt, die symbolisch für die Anzahl von alleine rund 1,5 Millionen Kindern und Jugendlichen steht. Während die Betrachtenden sich, im spärlichen Licht der vielfach reflektierten Kerzen, an einem Haltegriff entlang durch den Raum bewegen, werden den Besuchern durch ein Endlostonband die bis heute bekannten Namen der ermordeten Kinder und Jugendlichen, mit Alter und Ort, vorgetragen. Dieses Endlosband braucht ungefähr drei Monate, um alle Namen wiederzugeben. Das „Museum zur Geschichte des Holocaust“ dokumentiert in neun unterirdisch angelegten Galerien die Geschichte der Judenverfolgung sehr eindrucksvoll. Das 180 m lange Gebäude bohrt sich wie ein Keil durch den Berg hindurch. Der Ausgang ragt wunderschön aus dem Berghang heraus und gewährt einen Blick in das Tal hinunter. Einzigartig gestaltete Ausstellungen, Räume von unterschiedlicher Höhe und mit verschiedenstarker Beleuchtung heben die Schwerpunkte der Geschichte hervor.

Yad Vashem ist etwas vom Eindrücklichsten das ich je gesehen habe.

Bethlehem befindet sich in Westjordanland, gehört also zu den Palästinensischen Autonomiegebieten. Im Norden grenzt es an Jerusalem. Ist aber für die Israeliten und die Christen ein sehr wichtiger Ort, da sich nach biblischen Überlieferungen die Geburtsorte von König David und Jesus befinden.

Nach kurzer Fahrt kamen wir zum Kontrollpunkt der uns erlaubte ins Westjordanland zu gelangen. Eindrucksvoll und beängstigend verläuft die israelische Sperranlage die mit einer bis zu acht Meter hohen Mauer und teilweise mit Stacheldraht verkleidet Bethlehem von Jerusalem und kleineren palästinensischen Dörfern trennt. Wir wurden kurz kontrolliert konnten aber ohne Probleme weiterfahren. Für jüdische Israeliten ist der Zugang verboten. Der Andrang der Touristen ist so gross, dass die Kontrollen zu einer Gewohnheit werden. Ganz Bethlehem ist auf den Tourismus ausgelegt. Die meisten leben in irgendeiner weise davon. Es ist fast unglaublich was in diesen religiösen Orte, alles angeboten bekommt. Natürlich ist die Armut in dieser Gegend sehr gross.

Sehenswürdigkeiten Bethlehem

  • Geburtskirche mit der Geburtsgrotte seit dem Jahr 333 steht an dieser Stelle die Kirche über der Grotte und seit 2012 wurde sie in die Weltkulturerbe-Liste der UNESCO aufgenommen. Obwohl es umstritten ist, ob Betlehem tatsächlich der Geburtsort Jesu ist, ist der Andrang der Gläubigen enorm gross. Über 1 Million besuchen jedes Jahr den Ort. Der Eingang in die Kirche wurde zweimal verkleinert bis im Jahre 1500 schrumpfte es zum „Tor der Demut“ mit den Maßen 125 x 79 cm. Um einzutreten muss man sich „demütig“ bücken. Auch der Abstieg zur Grotte ist klein und mühsam mit all den Besucher die sich hinunterdrängen. Hier muss man Geduld Ruhe bewahren. Sehr interessant sind die Bodenmsaiken aus dem 4. Jahrhundert und Malerei aus Kreuzritterzeit in der Kirche. In Jerusalem zurück schlendern wir noch ein bisschen durch die Altstadt und dann ins Hotel Crown Plaza.

Unsere wunderbare und sehr interessante Rundreise durch Israel endet hier, ich werde Morgen nochmals zum Tempelberg und zur Klagemauer mit dem sehr guten öffentlichen Verkehrsmittel fahren um die Atmosphäre die diese Orte umgeben nochmals zu geniessen. An Nachmittag haben wir ein Taxi der uns wieder zum Startpunkt zurück nach Tel Aviv ins Metropolitan Hotel führt, um noch ein 4 – 5 Tage das Meer und das schöne verträumte Jaffa zu geniessen. Die Fahrt dauerte ca. 50 – 60 min. je nach Verkehr.

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