4. Tag Nazareth – Beit Alfa- Jordantal – Totes Meer
4. Tag unserer Reise führt uns vom See Genezareth nach Nazareth, dann weiter gegen Osten zu einer byzantinischen Synagoge in Beit Alfa. Weiter ins Jordantal um dann am Toten Meer ein erholsames Salzbad zu nehmen. Übernachtung im Daniel Hotel Dead See. Reisedistanz ca. 300 km.
Nach ca. 1 Std fahrt erreichen wir Nazareth, da wo die Eltern Jesus, Maria und Josef gelebt und der Erzengel Gabriel, Maria die Geburt des künftigen Erlösers angekündigt hatte. Hier soll Jesus seine Jugend verbracht haben und seine religiösen Vorstellungen entwickelt haben. Auch wenn Jesus in Bethlehem (wegen der Volkszählung der Römer musste Josef und Maria nach Betlehem ziehen) geboren wurde, wird er noch heute als den „Nazarener“ bezeichnet. Nazareth ist heute die grösste arabische Stadt Israels mit 35% Prozent palästinensische Christen. Die Stadt liegt inmitten von Feldern, Obstkulturen und Weinbaugebieten. Heute gehört Nazareth zu der wichtigsten Pilgerstätte des Landes. Es gibt hier auch ein bekannter Markt, ein altes Badehaus, aber man besucht Nazareth vor allem wegen den biblischen Orten und Bauten.
Sehenswürdigkeiten Nazareth
- Die Gabriels Kirche
- Die Verkündungskirche an dieser Stelle verkündete der Erzengel Gabriel von der kommenden Geburt Jesu. Im Hof vor der Kirche hängen Marienbilder bemalt oder als Mosaik aus der ganzen Welt von Japan über USA, Korea bis zur Schweizer Darstellung.
- Die Josefs Kirche hier hatte Josef seine Schreinerwerkstadt und die Unterkunft der Heiligen Familie.
Auf dem Weg ins Jordantal machen wir Halt in Beit Alfa, einer antiken byzantinische Synagoge aus dem 6. Jahrhundert. 1929 wurde sie durch jüdische Siedler beim Verlegen eine Bewässerungsanlage entdeckt. Die Grundfläche der Synagoge beträgt 14,20 × 27,70 Meter und besteht aus der Halle im Stil einer Basilika mit einem Haupt- und zwei Seitenschiffen.
Wunderschön und gut erhalten ist das Mosaik auf dem Fussboden. Es repräsentiert eine Volkskunst die sich in Galiläa entwickelt haben muss und die Mosaiken sind eines der besterhaltenen Beispiele jüdischer Kunst im byzantinischen Zeitalter. Es sind verschiedene Motive abgebildet den Thoraschein, ein Zodiak (Tierkreis), die Szene der Opferung Isaaks, Verschieden Tiere wie ein Vogel mit roten Beinen, eine Henne mit Küken, Granatapfelmotiv, Fasan und Fuchs und mehr.
Fahrt durch das Jordantal zu der historischen Taufstelle Jesus. Die Landschaft wird immer karger, steiniger sandiger zum Teil fast wie in der Wüste. Immer häufiger fahren wir an riesigen Datteln Plantagen vorbei. Der Jordan bildet in den Golanhöhen, die Grenze zwischen Syrien und Israel, weiter gegen Osten zwischen Jordanien und Israel. Durch die Vereinigung dreier Flüsse im Hermongebirge fliesst er in den See Genezareth und dann weiter bis ins Tote Meer. Politisch gesehen spielt der Jordan durch seine Grenzlage eine wichtige Rolle. Libanon, Syrien und Jordanien erheben Anspruch auf ein Teil des Wassers. Der einst mehrere Dutzend Meter breite Fluss ist durch die Nutzung des Süsswassers für Landwirtschaft im unteren Teil zu einem Rinnsal geschrumpft und ist an gewissen Stellen zum Austrocknen bedroht. Auf der linken Seite der Strasse begleiten uns seit längerer Zeit mehrere hohe Zäune mit Stacheldraht. Auf der anderen Seite liegt Jordanien.
Wir biegen links ab, werden durch einen israelischen Militärstützpunkt kontrolliert und halten dann auf einem grossen Parkplatz. Die Parkanlage ist bereits gut besetzt. Wir sind am Ort wo sich Jesus von Johannes dem Täufer angeblicht taufen liess. Es ist ein kommen und gehen von Touristen und vor allem Pilgern, die sich hier Taufen lassen. Der Jordan ist an dieser Stelle ca. 15 – 25 m Breit und das Wasser ist braun und fliesst sehr langsam. Es hat verschieden kleine offene Kapellen und Unterstände aus Holz. An der Stelle der Taufe ist eine Holzplanke, von da aus führen verschieden Geländer mit Handläufe ins Wasser. Es erscheint auch bald eine Gruppe in weissen Taufkutte, gehen ins Wasser, tauchen dreimal unter Wasser, und sind dann so getauft. Auch einzelne Personen Mann oder Frau führten das Ritual des Taufens durch. Es war sehr interessant und eindrücklich diesem Zeremoniell zuzuschauen. Alles überwacht von israelischen Miliz mit Maschinengewehren, denn das genüberliegende Ufer gehört Jordanien. Aber alles sehr friedlich und freundlich. Ich durfte zwei der Militärs ansprechen und fotografieren eine Frau und ein Mann, sie waren 17 und 18 Jahre alt.
Wir machen uns wieder auf den Weg in Richtung Totes Meer. Die Temperatur beträgt ca. 32-35 Grad in der Sonne. Ich hatte eine „Fata Morgana“ ich sah mich schon im „Meer“ liegen und Zeitung lesen. Die Landschaft ist recht karg, rötlich-beiges Gestein mit vereinzelt grün-braune Büsche und Akazien. Plötzlich sehen wir oberhalb der Strasse im steinigen Hang eine Herde von ca. 20 Steinböcke laufen. Die sind hier recht häufig vor allem in „En Gedi“ eine Oase und Nationalpark am Toten Meer.
Endlich Angekommen, Hotelzimmer beziehen, Badehose anziehen und rein ins kühle (so kühl war es dann auch nicht) Salzwasser. Fantastisch. Ich habe vorgängig eine Zeitung im Hotel gekauft, nun liege ich auf dem Rücken und lese die Zeitung ohne mich zu bewegen. Einmaliges Gefühl.
Das Tote Meer ist ein abflussloser See, der 428 m unter dem Meeresspiegel liegt, vom Jordan gespeist wird und für seinen hohen Salzgehalt bekannt ist. Das Meer ist ein rund 900 km2 grosser Salzsee. Der Salzgehalt des Wassers liegt bei 33 % (im Vergleich das Mittelmeer bei 3.2%). Es grenzt an Jordanien, Israel und ans Westjordanland.
Der Tourismus ist hier voll auf Gesundheit, Wellness, Kuraufenthalte für Hauterkrankungen usw. ausgerichtet. Es werden Kosmetika und das Salz wird in Schachteln von mehreren Kilogramm verkauft. Aufgrund des hohen Salzgehaltes, der fast das Zehnfache der Ozeane beträgt, und der damit verbundenen hohen Dichte trägt das Wasser den menschlichen Körper außergewöhnlich gut. Aber aufgepasst man kann auch hier ertrinken. Die Mineralien im Wasser des Dead Sea’s besitzen eine heilende Wirkung für verschiedene Hautkrankheiten. Die Haut war nach dem Bad im Dead Sea samtweich sehr gut anzufühlen. Hier in Ein Bokek reihen sich Hotel, Massagesalons, Apotheken, Drogerien, Schönheits Institute aneinander.
Es war ein einmaliges, eindrückliches Erlebnis, schöner bin ich zwar nicht geworden, aber um ein paar Erfahrungen und Eindrücke reicher.